@techreport{Koessel, type = {Working Paper}, author = {Eric K{\"o}ssel}, title = {Identifizierung interlokaler Spillover am Beispiel des Rhein-Pfalz-Kreises und der kreisfreien St{\"a}dte Frankenthal, Ludwigshafen sowie Speyer}, institution = {Deutsche Universit{\"a}t f{\"u}r Verwaltungswissenschaften}, address = {Speyer}, issn = {0179-2318}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0246-opus4-43782}, pages = {VII, 100}, abstract = {Ausgangspunkt der Untersuchung war die zunehmende Mobilit{\"a}t der Menschen in den letzten Jahrzehnten. Diese in Verkn{\"u}pfung mit der unterschiedlichen Zentral{\"o}rtlichkeit der Kommunen im hochverdichteten Agglomerationsraum der Kooperationspartner lie{\"s} ver-st{\"a}rkt auftretende Spillover in Folge unentgeltlicher bzw. nicht kostendeckender {\"o}ffentlicher Leistungsinanspruchnahme durch externe, nicht in der Kommune lebender Menschen ver-muten. Insbesondere durch die spezifische Lage des Rhein-Pfalz-Kreises, der Frankenthal und Speyer als Mittel- und Ludwigshafen als Oberzentrum umschlie{\"s}t, sind diesbez{\"u}gliche Aufgabengef{\"a}lle und Verflechtungen sichtbar geworden. Mit der Arbeit konnte unter Hinzuziehung der theoretischen Grund{\"u}berlegungen r{\"a}umlicher externer Effekte und mittels Dokumentenanalyse {\"o}ffentlich zug{\"a}nglicher und interner kom-munaler Dokumente sowie Stellungnahmen ein grundlegender Ansatz zur empirischen Messung interlokaler Spillover entwickelt werden. Nutzen-Spillover wurden dabei sowohl in der Bildungs- als auch der Stra{\"s}eninfrastruktur und dem Kulturbetrieb identifiziert. Dar{\"u}ber hinaus gelang diesbez{\"u}glich auch eine teilweise Quantifizierung respektive Monetarisierung. Tendenziell konnten dabei verst{\"a}rkte Nutzen-Spillouts der Mittel- und Oberzentren bilanziert werden, die in der Folge die st{\"a}dtischen Haushalte gegen{\"u}ber dem Kreishaushalt des Rhein-Pfalz-Kreises ungleich st{\"a}rker belasten. Gleichwohl reichen die gewonnenen Erkenntnisse nicht f{\"u}r eine abschlie{\"s}ende Bewertung der eingangs erw{\"a}hnten Ausbeutungshypothese der St{\"a}dte durch das Umland aus. Hierf{\"u}r sind jeweils noch tiefergehende Analysen der Aufgabenbereiche, aber zugleich auch die Er-hebung entsprechender Daten, insbesondere bez{\"u}glich des Nutzerverhaltens der Leistungs-empf{\"a}nger, notwendig. Zugleich ist eine Erweiterung des dargestellten Aufgabenkatalogs hinsichtlich Spillover-Untersuchungen geboten. Im Kurz{\"u}berblick konnten hier mit dem Krankenhausbetrieb und dem Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungsdienst weitere potentielle Bereiche f{\"u}r das Aufkommen von Nutzen-Spillovern aufgezeigt werden. Folge-untersuchungen k{\"o}nnen schlie{\"s}lich zur Verfeinerung des Bildes {\"u}ber Nutzen-Spillover bei-tragen, welches letztlich um weitere fiskalische Aspekte innerhalb des KFA, aber auch bez{\"u}g-lich Kosten-Spillovern in Form von Steuer{\"u}berw{\"a}lzungen, komplettiert werden kann. Die Arbeit soll damit als Stein des Ansto{\"s}es einer alten und zugleich lange ruhenden Problematik verstanden werden und die Diskussion um Spillover in Agglomerationsr{\"a}umen neu befruchten. Deutlich geworden ist, dass Spillover aus Sicht der Regionalentwicklung ausdr{\"u}cklich er-w{\"u}nscht sind und die Zentralit{\"a}t f{\"u}r eine wirtschaftliche Leistungsbereitstellung essentiell ist. Gleichwohl aber ist hiermit eine ad{\"a}quate finanzielle Lastenverteilung sicherzustellen. Aus diesem Grund waren bestehende Internalisierungsans{\"a}tze zu beleuchten und ebenso weiter-f{\"u}hrende Ma{\"s}nahmen zur Herstellung fiskalischer {\"A}quivalenz zu diskutieren. Die Empfehlun-gen reichen von horizontalen Kompensationszahlungen bei weniger starken Verflechtungen {\"u}ber die Forderung der Ber{\"u}cksichtigung besonderer Mobilit{\"a}tsbelastungen f{\"u}r die Unter-haltung der {\"u}ber{\"o}rtlichen Stra{\"s}eninfrastruktur im KFA bis zu gemeinsamen institutionellen Kooperationsl{\"o}sungen in Form gemeinsamer Zweckverb{\"a}nde oder {\"a}hnlichem. Grundvoraussetzung zur Aufnahme freiwilliger, horizontaler Verhandlungen ist nicht nur die Bereitschaft der hier untersuchten vier Akteure, sondern auch die Sensibilit{\"a}t der kreisange-h{\"o}rigen Gemeinden des Rhein-Pfalz-Kreises f{\"u}r die Thematik. F{\"u}r die Ausr{\"a}umung diesbe-z{\"u}glichen „Kirchturmdenkens“ ist ein offener und transparenter Beteiligungsprozess drin-gend geboten. Schlussendlich ist zu bedenken, dass dem Landesgesetzgeber M{\"o}glichkeiten offenstehen, Kostenausgleichsl{\"o}sungen per „freiwilligem Zwang“ durchzusetzen. Vor diesem Hintergrund ist eine strikte Verweigerungshaltung oder die Bef{\"u}rwortung des Status quo durch die Akteure nicht zielf{\"u}hrend. Stattdessen sollte „im Schatten der Hierarchie“ die inter-lokale Kompromissschlie{\"s}ung zum Wohle der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung der Ko-operationspartner forciert werden. Eine solche kann insbesondere f{\"u}r den wirtschafts-starken Verflechtungsraum und jeden seiner Akteure zu einem besseren Ergebnis gegen{\"u}ber m{\"o}glichen vertikalen L{\"o}sungen f{\"u}hren, deren Ausgleichswirkung nicht immer zuvorderst interlokale Nutzen-Spillover in den Blick nimmt bzw. weitere distributive Zielstellungen verfolgt, womit die Sph{\"a}re der Interlokalit{\"a}t nicht hinreichend ber{\"u}hrt wird. Nur mit diesem Problembewusstsein an der kommunalen Basis kann letztlich auch Argumenten f{\"u}r eine unliebsame „Extreml{\"o}sung“ der Vergr{\"o}{\"s}erung der Verwaltungsterritorien entgegengetreten werden.}, language = {de} }