@book{Bauer2014, author = {Christian Bauer}, title = {Die Energieversorgung zwischen Regulierungs- und Gew{\"a}hrleistungsstaat. Die Gasnetzzugangs- und Gasnetzentgeltregulierung durch Bundesnetzagentur und Landesregulierungsbeh{\"o}rden, Schriftenreihe der Deutschen Universit{\"a}t f{\"u}r Verwaltungswissenschaften Speyer, Bd. 225}, address = {Berlin}, year = {2014}, abstract = {Die vorliegende Arbeit stellt die erste verwaltungswissenschaftliche Untersuchung der Regulierung der Gasnetznutzung dar. Der zugrunde gelegte verhaltens- und vollzugsorientierte theoretische Bezugsrahmen macht insbesondere den Einfluss der vorherrschenden Regulierungskultur und informaler Instrumente auf das Regulierungsergebnis deutlich. Ausgangsproblem der Untersuchung ist, dass sich der EU-Binnenmarkt f{\"u}r Energie nur z{\"o}gerlich entwickelt hat. Aus Sicht der EU-Kommission ist ein zentraler Grund hierf{\"u}r, dass die entsprechenden EU-Rechtsvorschriften in vielen Mitgliedstaaten nur mangelhaft umgesetzt wurden. Die Arbeit zeigt am Beispiel der deutschen Gasnetzzugangs- und Gasnetzentgeltregulierung, dass weniger die mangelnde Umsetzung des EU-Regulierungskonzepts f{\"u}r Liberalisierungsm{\"a}ngel verantwortlich ist, sondern das Konzept selbst einige dieser M{\"a}ngel zu verantworten hat. Das EU-Regulierungskonzept orientiert sich am britischen Modell der Infrastrukturregulierung, das die Einrichtung unabh{\"a}ngiger sektorspezifischer Regulierungsbeh{\"o}rden vorsieht, die mit weitreichenden Eingriffsbefugnissen und Ermessensspielr{\"a}umen ausgestattet sind. Dieser Regulierungsansatz wird im Kontext der Arbeit als Ausdruck des Regulierungsstaates gesehen. Mit Blick auf Deutschland stellt sich die Frage der Geeignetheit dieses Ansatzes, um das Liberalisierungsergebnis zu verbessern. Eine Ausgangshypothese der Arbeit ist, dass die Verbesserung des Wettbewerbs auf dem deutschen Gasmarkt in den letzten Jahren weniger auf der Umsetzung des EU-Regulierungskonzepts, sondern vor allem auf informale Absprachen und Arrangements im Sinne des Gew{\"a}hrleistungsstaates zur{\"u}ckzuf{\"u}hren sind. Der Gew{\"a}hrleistungsstaat zeichnet sich durch Verantwortungsteilung zwischen staatlichen und privaten Akteuren auf der Basis regulierter Selbstregulierung und eines Kooperations- und Konsensprinzips aus, bei dem der Staat nach wie vor die Letztverantwortung tr{\"a}gt. Die Arbeit zeigt, dass der Bereich der Netzzugangsregulierung durch informale Handlungen und Absprachen gepr{\"a}gt ist, die durch Merkmale des Gew{\"a}hrleistungsstaates gekennzeichnet sind und eine positive Wirkung auf das Liberalisierungsergebnis entfalten konnten. Demgegen{\"u}ber hat sich der Bereich der Netzentgeltregulierung, der sich durch Merkmale des Regulierungsstaates auszeichnet, nicht wesentlich auf das Liberalisierungsergebnis ausgewirkt. Stattdessen leidet die dort praktizierte Anreizregulierung entgegen den Erwartungen der {\"o}konomischen Literatur unter diversen Regulierungsproblemen, die die Transparenz, Methodenrobustheit und das Investitionsverhalten der Netzbetreiber betreffen. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden Reformvorschl{\"a}ge und ein Regulierungsmodell entwickelt, die sich an Merkmalen des Gew{\"a}hrleistungsstaates orientieren und eine st{\"a}rkere Einbindung von Netzbetreibern und Netznutzern in die Netzentgeltregulierung als Alternative zur Anreizregulierung vorsehen, um das Liberalisierungsergebnis zu verbessern.}, language = {de} }