Jugend-Check zum Entwurf eines Gesetzes zur Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge (pAV-Reformgesetz) (Stand 23.09.2024)
- Ziel des Gesetzentwurfs ist es, die steuerlich geförderte private Altersvorsorge zu reformie-ren, um deren Attraktivität sowie Verbreitungsgrad zu steigern. Dafür soll künftig die private Altersvorsorge kostengünstiger, flexibler, transparenter und renditestärker werden. Mit dem Reformvorhaben soll auch für junge Menschen ein Anreiz für mehr Ersparnisbildung durch den Abschluss privater Altersvorsorgeverträge geschaffen werden. Zudem sollen eine Reihe an Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz und zur Möglichkeit der Vergleichbarkeit von Produkten der privaten Altersvorsorge geschaffen werden, wie beispielsweise verstärkte In-formationspflichten der Anbieter und eine digitale Vergleichsplattform. Die Vorschriften über die Grundzulage der privaten Altersvorsorge sollen zum 01. Januar 2026 in Kraft treten, vgl. Art. 14 Abs. 2 Entwurf eines Gesetzes zur Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge (pAV-Reformgesetz). Die Regelungen zur Einrichtung einer digitalen Vergleichsplattform für private Altersvorsorgeprodukte soll zum 01. Januar 2027 in Kraft treten, vgl. Art. 14 Abs. 3 pAV-Reformgesetz. Das Kompetenzzentrum Jugend-Check hat folgende mögliche Auswirkungen identifiziert: • Mit der geplanten Gesetzesänderung soll künftig die Zusatzzahlung zur Grundzulage der privaten Altersvorsorge für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger nicht nur einmalig gezahlt werden. Für Personen, die zum Beginn des Beitragsjahres noch nicht 25 Jahre alt sind und damit als Berufseinsteigerin oder -einsteiger gelten, soll die Zusatzzahlung von 200 Euro auf die Grundzulage künftig drei Jahre in Folge gezahlt werden (§ 84 S. 2 EstG). Dies kann jungen Berufseinsteigerinnen und -einsteigern einen erhöhten Anreiz bieten, frühzeitig in den Auf-bau einer privaten Altersvorsorge zu investieren und so im Alter höhere finanzielle Rücklagen zu erzielen. • Es soll eine digitale und unentgeltliche Vergleichsplattform für die Angebote zertifizierter Altersvorsorgeverträge (zertifizierte Garantieprodukte, Altersvorsorgedepots und reine Aus-zahlungsprodukte) eingerichtet werden (§§ 15, 16 Nr. 7, 18 Abs. 1 S. 1 AltZertG). Dadurch könnten junge Menschen, die sich über Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge infor-mieren wollen, transparent und übersichtlich Angebote von zertifizierten Altersvorsorge-verträgen auf Grundlage der von den Anbietern übermittelten Daten und Informationen vergleichen und nachvollziehen. Dies könnte junge Menschen fortan besser vor Fehlinvesti-tionen sowie Risiken schützen und ihnen erleichtern, eine fundierte und nach ihren Bedürf-nissen passende Vorsorgeentscheidung zwischen diversen Altersvorsorgeprodukte zu treffen.
URN: | urn:nbn:de:0246-opus4-70541 |
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URL: | https://jugend-check.de/jugendcheck/pav-reformgesetz/ |
Subtitle (German): | Veröffentlichung des Kompetenzzentrums Jugend-Check |
Document Type: | Jugend-Check |
Language: | German |
Year of Completion: | 2024 |
Publishing Institution: | Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung |
Creating Corporation: | Kompetenzzentrum Jugend-Check |
Release Date: | 2024/11/28 |
Tag: | Arbeit; Bildung; Digitales |
Online-Document?: | Ja |
Access Rights: | Frei zugänglich |
Documents of the German Research Institute for Public Administration (FÖV): | Veröffentlichungen des Kompetenzzentrums Jugend-Check |
Licence (German): | Urheberrechtlich geschützt |