Refine
Document Type
- Book (2)
- Working Paper (2)
- Article (1)
- Public lecture (1)
Is part of the Bibliography
- no (6)
Keywords
- Beschäftigte (3)
- Gewalt (3)
- Dunkelziffer (2)
- Gewalttätige Übergriffe (2)
- Nachsorge (2)
- Prävention (2)
- Verkehr (2)
- Öffentlicher Dienst (2)
- Arbeitsschutz (1)
- Folgen der Gewalt (1)
Im Rahmen des Vortrags wurden die zentralen Ergebnisse des Projekts "Gewalt gegen Be-schäftigte des öffentlichen Personennahverkehrs und Personenfernverkehrs" vorgestellt.
Dabei wurde vor allem auf die von den Unternehmen dokumentierten gewalttätigen und die von den Beschäftigten erlebten gewalttätigen Übergriffe eingegangen. Darüber hinaus wur-den die Befragungsergebnisse zu den Folgen der Übergriffe, zu den Gründen für die Nicht-meldung sowie zu den Präventions- und Nachsorgemaßnahmen vorgestellt. Schließlich wurden die Ergebnisse aus dem Verkehrsbereich den Ergebnissen des Projekts "Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes" gegenübergestellt.
Im Rahmen der Untersuchung wurden bundesweit Behörden und Beschäftigte befragt, um das Ausmaß der Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Deutschland abzu-schätzen. Dabei wurde im Rahmen der Behördenbefragung das Ausmaß der gemeldeten Gewalt gegen Beschäftigte erfasst. Der besondere Fokus der Beschäftigtenbefragung lag auf der Erfassung der Dunkelziffer, d. h. der Abweichung zwischen der Anzahl gemeldeter und tatsächlich erlebter gewalttätiger Übergriffe. Zudem wurden die Folgen von Gewalt, die Melde- und Erfassungsmöglichkeiten von Übergriffen in den jeweiligen Behörden sowie Präventions- und Nachsorgemaßnahmen in den Blick genommen.
Der Fokus liegt dabei auf Gewalt, die von Personen außerhalb der öffentlichen Verwaltung auf Beschäftigte ausgeübt wird. Gewalttätige Übergriffe innerhalb einer Organisation sowie durch Beschäftigte des öffentlichen Dienstes werden nicht betrachtet. Die unterschiedliche Nutzung des Gewaltbegriffs durch verschiedene Studien erschwert die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowie eine Aussage darüber, wie sich das Ausmaß der Gewalt in den letzten Jahren entwickelt hat.
Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass Beschäftigte im Nah- und Fernverkehr regel-mäßig und zunehmend beleidigt, bedroht oder körperlich angegriffen werden. Um das Ausmaß von Gewalt gegen Beschäftigte im Verkehrsbereich und mögliche Handlungsansätze zu untersuchen, wurden sowohl Verkehrsunternehmen als auch Beschäftigte im öffentlichen Personenverkehr zu ihren Gewalterfahrungen sowie zu vorhandenen Präventions- und Nach-sorgemaßnahmen im Rahmen von zwei standardisierten Onlinebefragungen befragt. Ziel war es, eine wissenschaftliche Grundlage für die Entwicklung nachhaltiger und differenzierter Strategien zum Umgang mit Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Personenverkehr zu schaffen. Da in der wissenschaftlichen Forschung eine Vielzahl unterschiedlicher Gewalt-definitionen existiert, wurde bei der Untersuchung ein weitgefasster Gewaltbegriff zugrunde gelegt, der sowohl verbale als auch körperliche Gewalt umfasst. Berücksichtigt wurde jedoch nur Gewalt, die von Dritten (z. B. Kundinnen und Kunden) gegen Beschäftigte von Verkehrs-unternehmen ausgeübt wurde. Insgesamt haben 1030 Beschäftigte und 36 Verkehrsunter-nehmen an der Befragung teilgenommen. Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung war, dass 40 % der Beschäftigten innerhalb eines Jahres Gewalt – vor allem Beleidigungen und Bedrohungen – erlebt haben. Zwei Drittel der erlebten Gewaltvorfälle wurden jedoch nicht gemeldet. Auch wenn von den Verkehrsunternehmen verschiedene Präventionsmaßnahmen ergriffen worden sind, bestand seitens der Beschäftigten eine große Unzufriedenheit mit der Unterstützung nach einem solchem Vorfall.
Praktische Relevanz: Bislang gibt es kaum Studien, die näher betrachten, wie hoch der Anteil der gewalttätigen Übergriffe im öffentlichen Personenverkehr ist, die von den Beschäftigten nicht gemeldet werden. Aus diesem Grund untersucht der Beitrag empirisch die Dunkelziffer bei gewalttätigen Übergriffen und die Gründe, warum Beschäftigte im öffentlichen Personen-verkehr Gewalterfahrungen nicht gemeldet haben. Zudem können Aussagen zur Verbreitung sowie zur Aufwand-Nutzen-Bilanz von Präventions- und Nachsorgemaßnahmen getroffen werden. Damit lassen sich Ansatzpunkte für die Verbesserung des Schutzes von Beschäftig-ten im öffentlichen Personenverkehr vor gewalttätigen Übergriffen identifizieren.
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat hat das Deutsche Forschungsinstitut
für öffentliche Verwaltung (FÖV) mit der Untersuchung des Ausmaßes von Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beauftragt. Zunächst wurden zentrale Forschungs-arbeiten, Statistiken und weitere Dokumente zum Thema „Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes“ zusammengetragen, ausgewertet und die wesentlichen Erkenntnis-
se in einer Literaturstudie zusammengefasst. Anschließend wurden zwei bundesweite Be-fragungen konzipiert und durchgeführt, die sich zum einen an die Behördenleitungen und zum anderen an die Beschäftigten richteten. Diese Zusammenfassung stellt die zentralen Projektergebnisse dar.
Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass Beschäftigte im Nah- und Fernverkehr regel-mäßig und zunehmend beleidigt, bedroht oder körperlich angegriffen werden. Vor diesem Hintergrund haben der dbb beamtenbund und tarifunion (dbb) und der Deutsche Gewerk-schaftsbund (DGB) eine Studie in Auftrag gegeben, welche das Ausmaß von Gewalt gegen Beschäftigte im Verkehrsbereich untersucht. Ziel war es, eine wissenschaftliche Grundlage für die Entwicklung nachhaltiger und differenzierter Strategien zum Umgang mit Gewalt gegen Beschäftigte im Verkehrsbereich zu schaffen. Um einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu erhalten, wurde zunächst eine Literaturstudie durchgeführt. Darüber hinaus wurden zwei Befragungen konzipiert und auf den Weg gebracht, die sich zum einen an Unternehmen und zum anderen an Beschäftigte im Verkehrsbereich richteten. Sie dienten u. a. dazu, Erkenntnisse zum Gewaltausmaß sowie zur Nutzung und Bewertung von Präventions- und Nachsorgemaßnahmen zu gewinnen.